Auf der Leistungssportkonferenz 2022 des Bundesfachverbandes für Kickboxen diskutierten circa 50 Vertreter*innen aus dem Kreis der Trainer auf Bundes- und Landes- und Vereinsebene, Präsidenten sowie weitere Vertreter aus den Landesfachverbänden im Sportzentrum Weiterstadt über das vergangene Trainings- und Wettkampfjahr sowie die zukünftige Ausrichtung unserer Sportart.

Als Referenten konnten erneut hochkarätige Experten aus ihrem jeweiligen Bereich gewonnen werden.

Die zweite Leistungssportkonferenz wurde nach der Begrüßung durch den Präsidenten des Bundesfachverbandes, Oliver Hahl, und des Leistungssportdirektors/Cheftrainers, Steffen Große, mit dem Impulsreferat zur Problematik der spezifischen Taktikausbildung im Ringen vom Fachgruppenleiter Ringen am Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) Leipzig, Dr. Ronny Lüdemann, sehr anschaulich und hoch interessant eröffnet.

Die Olympischen Spiele 2021 konnten die Ringer bekanntermaßen sehr erfolgreich abschließen mit drei gewonnen Medaillen, davon eine goldglänzend.

Leistungssportdirektor Steffen Große gab den Anwesenden Einblicke zur weiteren Strukturierung und Professionalisierung des Leistungssports innerhalb und außerhalb des Verbandes auch mit Hilfe des analytischen Rückblickes auf das Trainings- und Wettkampfjahr 2022.

Konnte das Leistungsniveau in einigen Disziplinbereichen der Elite ausgebaut werden, so sind im Nachwuchsbereich im internationalen Maßstab zum Teil noch größere Leistungsrückstände zu verzeichnen. Die Kaderdichte mit internationalem Anspruch im Nachwuchs ist viel zu gering.

Hier gilt es insbesondere die Voraussetzungen in den Landesfachverbänden im Nachwuchsleistungssport entscheidend zu aktivieren, Zugang zu den staatlichen Fördermöglichkeiten über die Landessportbünde zu optimieren und die Anzahl an leistungssporttreibenden Vereinen deutlich zu erhöhen.

Allein ca. 13.000 Sportler*innen sind im Nachwuchs bis 18 Jahre in den Landesfachverbänden gemeldet, was Motivation und Potenzial bedeutet, gemeinsam eine breitere Basis für den Leistungssport zu schaffen.

Michael John, Vizepräsident der Interessensgemeinschaft der Nichtolympischen Verbände, erläuterte den Anwesenden nochmals grundlegende Zusammenhänge in der Sportförderung seitens des DOSB/BMI. Dem Bundesfachverband für Kickboxen stellte er im Vergleich mit den anderen nichtolympischen Verbänden ein besonderes Qualitätsprädikat aus.

Mit Andrea Zehmke, Referentin der Sportjungend Hessen, konnte in Fortführung der Leistungssportkonferenz 2021 zur Thematik “Das Kindeswohl im (Leistungs-)Sport – Prävention sexualisierter Gewalt im Sport” in einem Workshop-Format das Themenfeld entscheidend vertieft werden.

Außerdem komplettierten weitere wichtige Themen die Agenda.

So gab Kai Wuttke, Umweltbeauftragter der WAKO Deutschland, einen fundierten Überblick zum Umwelt- & Nachhaltigkeitskonzept der WAKO Deutschland. Hier stehen wir noch am Anfang der von uns zu tragenden Verantwortlichkeit.

Das Projekt zur Erstellung einer neuen Homepage des Bundesfachverbandes, beschlossen auf der letzten Mitgliederversammlung im März dieses Jahres, wurde als Team-Arbeit unter Mitwirkung von Timo Herzberg, Adil Triqui, Thomas Neubert und Jimmy Iwinski im Entwurf vorgestellt. Die schon sehr fortgeschrittene Arbeit ließ ganz neue Dimensionen in der Darstellung unserer Sportart und ihrer Aktivitäten erkennen.

Das schwierige Thema “Auslegung des Regelwerks” – sowohl national wie international – und die damit verbundene Situation der Kampfrichter, interaktiv vorgetragen von Dennis Oberleiter, Landeskampfrichterreferent Hessen, bildete den Abschluss der gut achtstündigen Veranstaltung.

Parallel zur Leistungssportkonferenz trafen sich unter der Leitung von Oliver Hahl die Präsidenten der Landesfachverbände zu einer kurzen Länderkonferenz zwecks Verständigung im weiteren Vorgehen gegenüber dem Weltverband im Hinblick in der “verpflichtenden” Nutzung von RSportz.

Der Funktionstrainer Aus- und Fortbildung, Jimmy Iwinski, integrierte die aktuell laufende Ausbildung zum Trainer B Leistungssport in die Leistungssportkonferenz und nahm mit den 7 Lizenzanwärtern an der Veranstaltung teil. Qualifizierte Trainer sind ein wesentlicher Eckpfeiler, unseren Sport auf der sportpraktischen Ebene voranzubringen.

Schlussendlich ergab sich im Laufe der Veranstaltung noch der Hinweis auf die im Dezember folgende Spitzensporttagung der Verantwortlichen im Leistungssport in Balderschwang, wo die wesentlichen Eckpunkte im Bereich Leistungssport für 2023 und darüber hinaus diskutiert und festgelegt werden.

Steffen Große
Sportdirektor/Chef-Bundestrainer