Belgien. Aus Deutschland ein mehr oder minder weiter Anfahrtsweg. Im Durchschnitt kommt der angereiste deutsche Sportler wahrscheinlich trotzdem auf circa 400 Kilometer.
Lange fahren, hungern und dann endlich auf die Waage. Der Freitag (25.09.15) war also nichts für schwache Nerven. Marc de Block aus Belgien richtet jährlich die „Flanders Cup International“ Turnierreihe aus, die als „Beginn“ der neuen Kampfsaison auf internationalem Boden gewertet wird. Ganz nach dem Motto: Nach der EM/WM ist vor der EM/WM.

Der Samstagmorgen ist angebrochen und etwas ist an diesem Tage verwunderlich. Nicht nur, dass es an diesem Tag traditionell nur um die Jugend und Junioren geht, sondern dass es im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich mehr deutsche Gesichter gab. Dies ist zum einen verwunderlich, da an diesem Tag der Future Cup in Lünen stattfand, zum anderen aber auch, weil das Niveau bei dem Flanders Cup immens hoch ist. Namhafte Sportler und Teams (Kiraly, Team GB, Bulgarien usw.) gehören mittlerweile zum Standardinventar des Turniers. Umso erfreulicher, dass das enorm hohe Niveau deutscher Sportler sich auf internationaler Bühne beweisen kann.

Durchweg zeigten die jungen Kämpfer vieler deutscher Vereine aus den unterschiedlichsten Bundesländern (HH, BY, NW, BB, HE usw.) herausragende Leistungen, was dazu führte, dass bei der Abendgala (diese wird im Zuge des Turniers von Marc de Block jedes Jahr am jeweiligen Abend ausgerichtet, um den Sportlern ein kleines „Highlight“ zu bieten) viele deutsche junge Sportler vertreten waren. Eine herausstechende Leistung hierbei zeigte Nationalmannschaftskämpfer Leon Greier (MAT Schiller), der seine beiden „Kollegen“ Bruno Bohn und Leon Ibrahim im Finale jeweils auf die zweiten Plätze verwies.

Der Sonntag gehörte dann ganz den Damen und Herren. Viele unzählige Top-Kämpfer aus ganz Europa reisten an, um dieses Turnier zu gewinnen. Zudem auch viele Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft, wie auch Philip Ruckdeschel. Philip, der bereits die Austrian Classics 2015 gegen Sascha Gräske gewann, kämpfte an diesem Tag gegen den hoch gehandelten Zsolt Moradi (HUN). Hierbei verlor Philip (aufgrund fragwürdiger Kampfrichterentscheidungen).
Nichts desto trotz fanden an diesem Abend fünf Finalpaarungen mit deutscher Beteiligung statt! Endergebnis: zweimal Platz 1 (Timmy Sarantoudis und Anna-Sophie Kreis – beide Team SSMAC).

Der Einsatz, das Engagement, Niveau und die „Fahrbereitschaft“ der deutschen Vereine deuten auf viele deutsche Platzierungen der nächsten internationalen Turniere hin. Die Entwicklung der jeweiligen Sportler und Sportlerinnen ist ein Genuss für jeden Zuschauer!

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

Bericht: Marc Hammer