Dass Bruce Lee wohl die Kampfsport-Ikone schlechthin ist, ist hinlänglich bekannt. Dass der viel zu früh bei Dreharbeiten verstorbene sinoamerikanische Kampfkünstler oftmals auch der Grund war, dass ihm Kinder nacheiferten, ebenfalls. Und auch für Dirk Dechant, WAKO Deutschland Disziplintrainer Kick Light, waren die Filme Lees Beweggrund Nummer eins, sich dem Kampfsport zu nähern.

Allerdings relativ spät, denn „meine Eltern waren strikt dagegen“, erinnert sich der 45-Jährige an seine Anfangszeit. Er „habe dann einiges ausprobiert, vom Pointfighting bis zum MMA“, ehe ihn der Aufbau des eigenen Studios zeitlich so sehr eingespannt hat, dass der passionierte Motorradfahrer erst nach langer Pause wieder selbst aktiv geworden und auf die Tatami zurückgekehrt ist.

Der Spezialist für Pointfighting, Leichtkontakt und Kick Light kann auf eine anschauliche Liste an Erfolgen zurückblicken. So war er 2018 nicht nur Europameister im Leichtkontakt, sondern auch Dritter im Kick Light. Ein Jahr später überzeugte Dechant, den vor allem die Vielfältigkeit des Kickboxens begeistert, mit dem Gewinn der WM-Bronzemedaillen im Kick Light und Leichtkontakt.

Trotz aller positiven internationalen Auftritte hat sich Dechant schon seit fast 25 Jahren als Trainer verdient gemacht. Seit 1997 gibt er sein Wissen weiter, seit 2003 in den eigenen Räumlichkeiten. Außerdem engagiert sich der gelernte Instandhaltungsmechaniker seit 2017 als Kick Light-Referent für den Hessischen Kickbox-Verband, seit März dieses Jahres als Bundesstützpunkttrainer Süd Kick Light und ebenfalls seit diesem Jahr als Disziplintrainer der WAKO Deutschland.

In der Ausbildung seiner Schützlinge legt der vor allem durch seine Ruhe und Gelassenheit überzeugende Fachmann („Dadurch kann man leichter Lücken und Fehler der Gegnerinnen und Gegner analysieren.“) seinen Fokus vor allem auf die Kickbox-spezifische Kondition, da diese seiner Meinung nach zu 70% über Sieg und Niederlage entscheidet.

Darauf aufbauend hat sich der Hobby-Triathlet ein ehrgeiziges Ziel für seine Verbandsarbeit gesetzt: WAKO Deutschland soll sich zukünftig in Sachen Kick Light nicht mehr international verstecken.

Vor allem möchte Dechant dafür sorgen, dass WAKO Deutschland zukünftig einen größeren Kick Light-Kader hat. Mit dem dafür nötigen Zulauf rechnet er fest, weil „Kick Light in den nächsten Jahren einen hohen Stellenwert bekommen wird. Wenn die Sportler der anderen Disziplinen verstehen, dass wir die Surfer unter den Kampfsportlern sind, werden sie alle Kick Light kämpfen wollen“, so Dechant schmunzelnd, ehe er ernster nachschiebt, „dass Kick Light sehr nah am K1 dran ist und die Leute zunächst mit Kick Light anfangen sollten. Dadurch wird unsere Disziplin enormen Zuwachs bekommen.“