Dass Erfahrung wichtig ist, um erfolgreich zu sein, ist hinlänglich bekannt – und lässt sich am Beispiel Timo Herzbergs sehr gut verdeutlichen. Der Bundestrainer Ringsport und Disziplintrainer Vollkontakt blickt auf eine lange Karriere als Aktiver zurück, in der er in rund 130 Fights nicht nur national, sondern auch international für Furore gesorgt hat.

Vier Jahre kämpfte der mittlerweile 34-Jährige, der über das Karate zum Kickboxen gefunden hat, in der WAKO Nationalmannschaft und sicherte sich diverse Deutsche Meistertitel als auch Europa- und Weltmeisterehren im Vollkontakt-Kickboxen.

Seit 2011 gibt Herzberg – zunächst im Landesverband Schleswig-Holstein, mittlerweile auch im Bundesfachverband – sein Wissen als Coach weiter und hat auch hier Erfolg: „Ein Highlight war, als ich meine Frau Yvonne zur Deutschen Meisterin gemacht habe und sie sich gegen zwei Favoritinnen durchsetzen konnte. Ein anderes, als unser Schützling Bjarne Thoms den Deutschen Titel der Jugend im Boxen gewinnen konnte und alle drei Kämpfe vorzeitig für sich entschied“, erinnert sich der zweifache Familienvater an die bisherigen Höhepunkte zurück.

Warum er auch als Trainer erfolgreich ist, erklärt der leidenschaftliche Kampfkünstler wie folgt: „Ich kann mich gut in die Lage der Athletinnen und Athleten versetzen. Da ich selbst jahrelang in deren Situation war, weiß ich, was sie fühlen und durchmachen und auch auch, worauf es im Leistungssport, vor allem innerhalb der Ringseile, ankommt. Letztlich sind es aber das Brennen für den Sport und die konsequente Arbeit, die sowohl Sportlerinnen und Sportler als auch Trainerinnen und Trainer ganz nach vorne bringen.“

In der sportlichen Ausbildung legt der hauptberufliche Martial Arts Instruktor, studierte Gesundheitsmanager und Unternehmer den Fokus vor allem auf die Grundschule. „Sie ist das Fundament. Wenn die Basis nicht gut ist, kommt man irgendwann nicht mehr weiter.“ Allerdings ist der Norddeutsche auch der Meinung, dass man Kämpfen nur lernt, indem man viel kämpft. Was vor allem Aufgaben- und wettkampfnahes Sparring zu wichtigen Trainingsinhalten macht.

Für die Zukunft hat der Buchautor (“Kickboxen – Kampf der Gerechtigkeit”) ebenfalls klare Ziele. Herzberg will seine Schützlinge zu ihrem persönlichen Maximum begleiten – ganz getreu seinem Lebensmotto „Every day create your history!“.

Dabei hat Authentizität für ihn oberste Priorität. „Der Weg muss immer mit meinen persönlichen Werten vereinbar sein,“ erklärt der Bundestrainer. Für seinen Sport – und hier vor allem das Vollkontakt – malt der Profi eine positive Zukunft: „Vollkontakt hat das Potenzial, olympische Disziplin zu werden. Es ist die ästhetischste Form des Kämpfens und überschreitet die gewisse Schwelle nicht. Vollkontakt ist und bleibt für mich die Königsdisziplin.“